Jemand, der einem anderen, der des Trostes bedürftig ist, begegnet, ist zu unbedingter Wahrhaftigkeit und gleichzeitig zu großer Bescheidenheit aufgerufen. (…) Ich muss bereit sein, mich gefühlsmäßig auf den Anderen einzulassen und mich auch von seinem Schmerz betroffen machen lassen. Jede Wahrhaftigkeit, die sich zwischen zwei Menschen ereignet, berührt und verwandelt.

(Bickle und Tausch-Flammer)

Mit Worten zu berühren, Trost zu spenden und Zuversicht zu verbreiten, ist mein Anliegen.
Schon lange begleitet mich das Suchen und Finden richtiger Worte für individuelle Anlässe.

Als Kuratorin habe ich zahlreiche Gespräche mit Künstler/innen geführt und verwandelte ihren künstlerischen Ausdruck in meine Worte, um andere daran teilhaben zu lassen. Unzählige Reden habe ich gehalten und spürte immer wieder ein Berührtsein meiner Zuhörer.

Als Journalistin für Kunst und Kultur durfte ich zahlreiche Interviews führen. Die erhaltenen Informationen in Worte zu kleiden, um Teilhabe für eine Leserschaft zu generieren, ist mir gelungen. Der Umgang mit Menschen und Sprache ist mir seit jeher vertraut und zentrales Moment meines Lebens.

Heute bin ich Trauerrednerin. Und das mit mehr Leidenschaft denn je. Ich bin gereift und habe gelernt. Ich bin dem Tod auf vielfältige Weise begegnet, und mache es mir zur Aufgabe, Worte zu finden für Menschen, denen in ihrer Trauer die Worte fehlen.
Damit tröste ich nicht nur für den Augenblick, sondern schaffe im besten Fall auch Zuversicht, dass das Leben wieder gut wird, wenn auch anders.

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